Kicken und Netzwerken beim Caritas-Cup 2019
Zwölf Teams aus Abteilungen verschiedener Caritas-Einrichtungen der großen Berliner Caritas-Familie kämpften um den begehrten Pokal. Neben den Teams, die ihre Kräfte sportlich auf dem Fußballfeld maßen, fanden sich viele Zuschauer am Rand des Spielfeldes ein und feuerten die Teams zu Höchstleistungen an. Unter ihnen auch Fußballfreund, in den vergangenen Jahren aktiver Spieler und Fußball-Cup-Initiator Franz-Heinrich Fischler - ehemaliger Direktor des Berliner Caritasverbandes. Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht die Veranstaltung für Zusammenhalt, Teambuilding und Sportsgeist und begeistert nach wie vor Jung und Alt. "Alle beteiligen sich aktiv, vom Bereichsleiter bis zur Pflegekraft, vom Hausmeister bis zum IT-Spezialisten, vom Pflegedienstleiter bis zum Ehrenamtlichen, das ist das Schöne an diesem Turnier", so Seniorenberaterin und Cup-Organisatorin Christine Nawrath, "Bei dieser bunten Mischung weiß man nie, wem man als Gegner auf dem Platz gegenübersteht.". Die Kinder der benachbarten "Aktivschule Charlottenburg" kamen zum hochumzäunten Fußballplatz und feuerten die Mannschaften mit allem nach Schulende noch übrigen Elan an und auch die Bewohner und Bewohnerinnen der auf dem Areal ansässigen Demenz-WG und der Tagespflege freuten sich über die helle Aufregung am Spielfeldrand.
Neue Gesichter beim Caritas-Cup
Waren noch vor einigen Jahren überwiegend Teams aus der Caritas Altenhilfe vertreten, erfreut sich der Caritas Cup nun immer mehr Newcomer-Mannschaften. So ging auch der FC Endspurt (Caritas-Hospiz Pankow) dieses Jahr zum ersten Mal an den Start. Auf die Frage hin, warum man sich nicht schon früher dazu entschließen konnte am Wettkampf teilzunehmen, verriet der Sprecher des FC Endspurt mit einem Augenzwinkern: "Unsere Jugend musste erst einmal trainiert und komplett neu aufgestellt werden. Zudem verfügten wir seinerzeit nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um die Spieler entsprechend einzukaufen.". In diesem Jahr ging der FC Endspurt, zusammengesetzt aus Kolleginnen und Kollegen der Bereichen Physiotherapie, Hauswirtschaft, Krankenpflege und dem Haushandwerk, mit umso mehr Dynamik ins Spiel. Für einen Sieg wollte es am Ende dennoch nicht reichen.
Auch der FC Interculturale (Caritas-Beratungszentrum am Mehringdamm) zeigte auf dem Platz vollen Körpereinsatz bei erstmaliger Teilnahme. Durch Zufall habe man vom Caritas-Cup erfahren als man intern selbst das Ziel hatte eine Betriebsfußballmannschaft zu bilden. Heute ging der FC Interculturale (ein starkes Team aus Sozialarbeitern, Haustechnikern und sogar Klienten) leider mit blutenden Knien vom Platz. Doch bedauern lässt sich die Mannschaft deswegen nicht: "Wir können ja nun nicht mehr letzter werden, von daher ist alles gut!".
Der Charakter der Veranstaltung
Aber woher rührt das hohe Unfallrisiko? Vielleicht ist ausgeprägter Ehrgeiz gepaart mit zum Teil nur wenig Erfahrung auf dem Fußballplatz doch eine zu explosive Mischung? Oder würden noch mehr Frauen in den Teams dem Spiel zu mehr Sanftmut und Rücksicht verhelfen? Hier kann nur munter spekuliert werden. Was für M. Danner vom Team Levetzowstr. 12A auf jeden Fall feststeht: "Der Cup ist jedes Jahr eine tolle Veranstaltung mit einer sehr friedlichen Stimmung.". M. Danner ist schon seit vielen Jahren als Spieler beim Caritas-Cup dabei und freut sich immer wieder darauf: "Es ist eine runde Sache zwischen sportlichem Fußball, einem gesunden Ehrgeiz und großer Fairness - immer bei schönem Wetter und mit großartigem Catering!", so Danner. Im letzten Jahr ging er mit seinem Team Levetzowstr. 12A als Sieger vom Platz. "Wenn man einmal gewonnen hat, hat man einen ganz anderen Anspruch an sich selbst, das Team und den Spielausgang". Wie es sich für ihn anfühlt auf dem Feld 8 Minuten durchzuspielen, können wohl die meisten Spieler nachvollziehen: "Ich bin froh, dass wir einen Wechselspieler dabei hatten, selbst der Torwart hat keine Sekunde Zeit mal innezuhalten und ist immer aktiv dabei.".
Zusammenkunft - alle Jahre wieder
Einen besonderen Stellenwert hat die Veranstaltung für die Spielerinnen und Spieler des Eisernen Pools, sind die Kolleginnen und Kollegen des Caritas-Springer-Pools doch selten als Team vereint und sehen sich nur zu Teambesprechungen oder Übergaben. "Endlich halten die Handyakkus mal etwas länger, weil wir nicht nur Kontakt über den Messenger haben und wir unterhalten uns im realen Leben", bestätigten die Eisern Union Fans scherzhaft . Christian Wieland vom Team Eiserner Pool ist nicht zum ersten Mal dabei: "ich mache das schon jahrelang mit und freue mich das ganze Jahr darauf. Mein Caritas-Kollege Martin Lau und ich, wir haben zusammen die Mentorenschule besucht und kennen uns vom Praxisanleiter-Kurs. Wir sehen uns tatsächlich nur einmal im Jahr, und zwar hier!". Im Vordergrund des Caritas-Cups stehen für die Bronzegewinner vor allem der Spaß und das gesellige Miteinander. Dass die Caritas eine große Familie ist, zeigt sich auch in der Begleitung der Spielerfrauen und -kinder.
Ebenfalls seit vielen Jahren mit dabei sind die Marzahner Kickers aus der Caritas Sozialstation Marzahn. Für Nico Liske ist es das 6. Jahr in Folge. Warum die Kickers so hartnäckig am Ball bleiben? "Wir müssen ja, weil wir den Titel noch nicht geholt haben!", erklärte Nico Liske. Wir dürfen uns also jetzt schon auf die Teilnahme der Kickers am nächsten Caritas-Cup freuen. Der Ehrgeiz der Männer und Frauen im Team reichte in diesem Jahr leider nur für den Silberpokal.
Und so wandert er weiter
Gold holten nach einem spannenden Wettkampf die Wedding Shepherds vom Kinder- und Jugendhaus vom guten Hirten. Das Team trat in diesem Jahr zum zweiten Mal an. "Vor fünf Jahren sind wir schon in der Vorrunde rausgeflogen, umso glücklicher sind wir über den heutigen Sieg.", verriet Markus Thielicke, während er auf dem Platz noch die letzten Autogramme an die jungen Zuschauer verteilte. "Sie wissen - Das Gewinnen des Pokals verpflichtet zum Wiederkommen!", erinnerte Michael Fitzek im Zuge der Siegerehrung. Selbstverständlich gehen die Shepherds im nächsten Jahr wieder an den Start. "Mir ist diese Veranstaltung sehr sympathisch, es hat sich niemand ernsthaft verletzt, das zeigt den Charakter dieses Turniers.", resümierte Markus Thielicke stolz, mit dem Pokal in den Händen.
Das Team um Michael Fitzek und Christine Nawrath hat auch in diesem Jahr wieder ganze Arbeit geleistet, um ein tolles Fußball-Event auf die die Beine zu stellen. Spielern und Gästen fehlte es an nichts: Leckeres vom Grill, frische Salate, isotonische Getränke und saftige Kuchen - Mehr können Sportler und Sportfans kaum verlangen. Angesprochen auf die Lobesworte erwiderte Christine Nawrath mit Nachdruck: "Das war bei Weitem nicht ich allein!". In diesem Sinne: Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für die sehr gute Organisation und einen rundum gelungenen Caritas-Cup 2019.